Erstbezug ab 2017
Die Manegg, früher Industrieareal, wurde in den vergangenen Jahren zum Wohnquartier. Angefangen hat alles mit den Genossenschaften. Im Jahr 2017 wurden die ersten Gebäude bezogen. Dabei handelte es sich ausschliesslich um Wohnungen gemeinnütziger Bauträger: Die drei Genossenschaften Wogeno, Geho und GBMZ sowie die Stiftung Familienwohnungen (damals: Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien) konnten knapp 250 Wohnungen anbieten.
In den folgenden Monaten folgten weitere Gebäude, nun solche mit Wohnungen aus dem freien Wohnungsmarkt (z.B. Swisslife) sowie Eigentumswohnungen, z.B. im Spinnereigebäude. Bis 2020 wuchs so die östliche Seite der Allmendstrasse auf acht Wohngebäude heran. Seither wird die westliche Seite der Allmendstrasse bebaut. Auch auf dieser, sihlnahen Seite gibt es Wohnungen von gemeinnützigen Bauträgern (z.B. BEP) sowie Wohnungen aus dem freien Wohnungsmarkt wie auch Eigentumswohnungen.
Von den Gemeinschaftsräumen und der G4 ...
In vielen Genossenschaften ist ein gewisses Engagement der Mieterschaft erwünscht. Das kann z.B. über Siedlungskommissionen, Kontaktgruppen, Arbeitsgruppen oder Hausvereine geschehen. Die vier gemeinnützigen Bauträger, die ab 2017 in der Manegg Wohnungen vermieteten, forderten dieses Engagement von Beginn an ein. Es war klar, dass die beiden Gemeinschaftsräume (Allmendstrasse 149 und Maneggstrasse 73) durch Bewohnerinnen und Bewohner bewirtschaftet werden müssen und dass daraus ein Erlös erzielt werden kann. Ausserdem bildeten sich weitere Gruppen, so wie in der jeweiligen Genossenschaft üblich. So hat z.B. die GBMZ in all ihren Siedlungen eine sogenannte Siedlungskommission (kurz SiKo).
Jeder der vier Bauträger delegierte ein bis drei Personen in eine Gruppe, die sich G4 nannte - die gemeinnützigen Vier. Diese G4 begann sehr bald, Anlässe für das gesamte Quartier zu veranstalten. Ein erstes Tauschfest gab es beispielsweise bereits 2018, ein Jahr nachdem die ersten Bewohner:innen eingezogen waren. Und von Anfang an war klar: Niemand wollte an den Anlässen die Teilnehmenden daraufhin überprüfen, ob sie "im richtigen Haus" wohnten, also gemeinnützig-genossenschaftlich. Die Events sollten für alle offen sein.
Damit ergab sich über die Jahre ein gewisses Missverhältnis: Die Personen aus den Genossenschaften engagierten sich unentgeltlich und freiwillig und generierten so die finanziellen Möglichkeiten, Anlässe zu organisieren. Für alle, die aber in den weiteren Gebäuden wohnten, gab es keine Mitwirkungsgremien. Es gab Personen, die sich gerne im und für das Quartier Manegg engagiert hätten, die aber nicht in den Genossenschaften oder der Stiftung Familienwohnungen wohnten. Und es gab Bewohner:innen, die sich kaum trauten, an Events teilzunehmen, weil sie ja nichts beigesteuert hatten.
... zum Quartiernetz Manegg
Es ist nicht zuletzt dem GZ Leimbach, Standort Manegg, zu verdanken, dass längerfristig eine Quartierarbeit im gesamten Quartier Manegg angestrebt wurde. Mit der Gründung des Quartiernetzes Ende 2022 konnte die G4 abgelöst werden. Seither können sich alle engagieren, die Lust darauf haben - niemand wohnt mehr "im falschen Gebäude" und es ist unwichtig, ob jemand in einer Eigentums-, einer Miet- oder einer Genossenschaftswohnung lebt. Ausserdem ist es für das Quartiernetz so möglich, seine Aktivitäten nicht mehr nur aus dem Topf zu der Genossenschaften zu finanzieren. Die G4 hat ihre Tätigkeiten niedergelegt und sich aufgelöst.
Im Quartiernetz Manegg kann sich engagieren, wer möchte. Viele bezahlen einen Jahresbeitrag als Mitglied und zeigen so ihr Wohlwollen für die Aktivitäten des Quartiernetzes. Andere engagieren sich temporär, indem sie mithelfen, einen Anlass zu organisieren. Wieder andere kümmern sich regelmässig um Administratives wie Kontakte zu anderen Quartier-Akteuren wie dem Quartierverein Wollishofen, der Leimbigruppe, etc. Es sind viele Möglichkeiten offen, wie man sich in der Manegg engagieren kann!